Ohne Liebe zum Unergründlichen kann
Steinkreuzforschung nicht gelingen.
Denn Ursprung und Zweck
der Kreuzsteine,
Steinkreuze, Scheibenkreuze oder Scheibenkreuzsteine
liegen fast immer im Dunkel der Geschichte.
Hier kniet die Steinkreuzforscherin mit ihrem Spürhund
vor dem Scheibenkreuz von Sehlem.
Es stand einst als Flurdenkmal außerhalb des Dorfes.
1871 erhielt es die Inschrift:
"Friedensfeier zu Sehlem 1870/71"
Unter der Dorflinde auf dem Thieplaz
steht dieser Scheibenkreuzstein.
Er wird auch Schwedenstein genannt.
Vielleicht wurde er im Dreißigjährigen Krieg
zur Erinnerung an gefallene schwedische Soldatinnen gesetzt.
Niemand weiß es.
Rückseite des Schwedensteines.
Größenvergleich
Auf der Landstraße zwischen Everode und Winzenburg
steht neben dem Prozessionskreuz
ein kleiner Kreuzstein.
Auch über ihn gibt es keine Aufzeichnungen.
Einige nennen ihn Bonifatiuskreuz,
andere Bernwardskreuz.
Niemand weiß es.
Vielleicht stimmt eine andere Legende:
Das Kreuz sei ein Memorialstein
für einen Schäfer, der vom Blitz erschlagen wurde.
Zwei Köthner (Köter, Kotsassen, Kötter)
wurden mit ihrem Gespann von einem Wolkenbruch erfasst
und fortgespült.
Einer starb, einer überlebte.
Köthner nannte man einfache Arbeiter,
die einen Kotten (Kate) besaßen.
Memoria
(Gedächtnis, Erinnerung)
ist die Grundlage aller Kultur.