Hangschutt aus der Kreidezeit im Sackwald bei Alfeld/Langenholzen:

Hier befand sich vor 90 Millionen Jahren ein Meer.

 

Aus den Steinen wurde die

Schulenberger Kapelle zu Ehren der Muttergottes gebaut.

 

 

 

Steine aus der Kirchenmauer

 

 

 

 

Wir lesen Verse aus der Dystopie

 

"Die Mergelgrube"

 

der Seherin Annette von Droste-Hülshoff.

 

 

 

„Vor mir, um mich der graue Mergel nur.

Das drüber sah ich nicht; doch die Natur

Schien mir verödet, und ein Bild entstand

Von einer Erde, mürbe, ausgebrannt;

Ich selber schien ein Funken mir, der doch

Erzittert in der toten Asche noch,

Ein Findling im zerfallnen Weltenbau.

 

 

 

Die Wolke teilte sich, der Wind ward lau;

Mein Haupt nicht wagt' ich aus dem Hohl zu strecken,

Um nicht zu schauen der Verödung Schrecken,
Wie Neues quoll und Altes sich zersetzte-
War ich der erste Mensch oder der letzte?

 

 

 

Ha, auf der Schieferplatte hier Medusen -

Noch schienen ihre Strahlen sie zu zücken,

Als sie geschleudert von des Meeres Busen,

Und das Gebirge sank, sie zu zerdrücken.

Es ist gewiß, die alte Welt ist hin.

 

 

 

Ich Petrefakt, ein Mammutsknochen drin!

Und müde, müde sank ich an den Rand

Der staub'gen Gruft; da rieselte der Grand

Auf Haar und Kleider mir, ich ward so grau

Wie eine Leich' im Katakombenbau".

 

 

"Dicht über mir sah ich den Hirten sitzen,

Er schlingt den Faden und die Nadeln blitzen,

Wie er bedächtig seinen Socken strickt.

Zu mir hinunter hat er nicht geblickt.

'Ave Maria' hebt er an zu pfeifen (...)

 

Ich reichte ihm die Schieferplatte: 'Schau,

Das war ein Tier.' Da zwinkert' er die Brau',

Und hat mir lange pfiffig nachgelacht -

Dass ich verrückt sei, hätt' er nicht gedacht! -"

 

(Frühjahr 1842)