"Eine Esche weiss ich,

heisst Yggdrasil"

 

Völuspa

 

 

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"Neben dem Dorfe Irmenseul erhebt sich ein Kegelberg,

dessen Spitze das heilige Holz heißt.

Das kann auf ein altes Heiligtum hindeuten."

 

Paul Graff. Geschichte des Kreises Alfeld. 1928. S. 472.

 

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Irmenseul bezeichnet eine Säule, die durch Silber oder Gold verziert

oder durch ein Bild als heiliger Ort ausgewiesen war.

Die Säule bezeichnet den Lebensbaum.

 

Das Wort "irmin" kann mit "heilig" übersetzt werden.

Jacob Grimm nennt

irmingot - höchster, heiliger Gott

irminthiod - edles Menschengeschlecht

irmgard - heiliger Garten, Paradies

 

 

"Droben auf des Hügels Gipfel

Sitz' ich manchen Nachmittag,

Wenn der Wind umsaust die Wipfel,

Bei des Turmes Glockenschlag,

Und Betrachtung gibt dem Herzen

Frieden, wie das Bild auch ist,

Und Beruhigung den Schmerzen,

Welche reimt Verstand und List."

 

Friedrich Hölderlin. Das fröhliche Leben

 

 

 

 

"Helgafell war vom täglichen Leben durch ein heiliges Schweigen abgesondert;

nichts, weder Mann noch Tier, durfte dort umkommen,

kein Blut durfte fließen, keine Unsauberkeit ihre Flecke hinterlassen.

Aber es war nicht nur ein verletztbarer Ort;

es war der Ort, wo das Heil zu holen war.

 

Wir erfahren auch, dass die Einwohner überzeugt waren, der Ort habe die Macht,

ohne menschliche Beihilfe seine Heiligkeit zu behaupten;

denn als die Missionare mit ostentativer Gleichgültigkeit dort herumtrampelten,

die Tiere schlachteten und die Bekehrten in den Quellen tauften,

erwarteten die Einwohner, dass die Übertreter den Verstand verlieren oder einen plötzlichen Tod finden würden."

 

Wilhelm Grönbech. Kultur und Religion der Germanen. Kopenhagen 1909/1912

 

 


 

 

"Die Sitte der Pfingstbiere ist sehr alt.

Sie wurden in vielen Kirchenordnungen der Reformationszeit verboten.

Auch der Alfelder Superintendent Krüger klagt schon 1580,

dass die Pfingstbiere mit ihrem

'Jauchzen, Tanzen, Rennen, Schlagen, Raufen'

die Kirchen leer und die Wirtshäuser voll machten."

 

Paul Graff. S. 245

 

 

 

 

„Dann drang das Frankenheer in den geweihten Hain

im nahen Eggegebirge (südlich von Altenbeken),

wo ein gewaltiger Stamm,

die Irminsul, verehrt wurde als Weltbaum, der das Weltall trage.

Dieses Heiligthum mit seinem Weltbaume

sank hin unter den vernichtenden Schlägen der fränkischen Beile.

 

 

 

 

Die meisten Gaue bis in Engern hinein unterwarfen sich.

Doch kaum war Karl fortgezogen,

da vernichtete ein Rachezug der Sachsen die Erfolge seines Sieges.“

 

Ernst Bertram. Geschichte des Bistums Hildesheim. 1899. Band I. S. 18

 


 

 

 

Hier war mal ein Meer

und wird wieder sein.

 

 

 

 

 

Zwischen den Zeiten wanderten auf diesen Höhen

Moschusochsen und Mammuts,

das wollhaariges Nashorn

 

 

und der Mensch.

 

 

 

 

"Das Eis ging dann wieder zurück.

Warum es zurückging, ist uns völlig unbekannt,

ebenso,

warum es kam, und warum nun wieder sehr warme Zeiten folgten,

dann wieder kalte und schließlich unser heutiges Klima."

 

Paul Graff. S. 16

 

 

 

 

Thing ist noch immer Thing

 

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"Die Germanen glauben,

dass die Frauen heilig sind

und über visionäre Gaben verfügen.

Daher achten sie auf ihren Ratschlag

und folgen ihren Beschlüssen."

 

Tacitus. Germania (8. Buch)

 

 

 

 

 

"Irmansul und Yggdrasil waren heilige bäume,

die sich hoch in die lüfte streckten: der baum ist Wuotans,

des ahnungsvollen naturschauers ros

(drasil, das schnaubende),

auf dem er daherrauscht: Ygg bedeutet schauer."

 

Jacob Grimm. Deutsche Mythologie I. S. XXXVII

 

"Tempel ist zugleich der wald.

Was wir als gebautes, gemauertes haus denken,

löst sich auf, je früher zurück gegangen wird,

in den begrif einer von menschenhänden unberührten,

durch selbstgewachsene bäume gehegten und eingefriedeten heiligen stätte.

da wohnt die gottheit und birgt ihr bild in rauschenden blättern der zweige,

da ist der raum, wo ihr der jäger das gefällte wild,

der hirte die rosse, rinder und wisser seiner herde darzubringen hat."

 

Jacob Grimm. I. S. 55

 

 

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"es war eine grosse hölzerne seule aufgerichtet, unter freiem himmel verehrt,

ihr name Irminseul sagt aus: allgemeine, alles tragende seule...

irmansûl ist die grosse, hohe göttlichverehrte bildseule;

dass sie einem einzelnen gott geweiht war,

liegt nicht in dem ausdruck selbst."

 

Jacob Grimm. I. S. 97f.

 

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Die Irmenseul im Flenithigau

ist umgeben von dem Irmenseuler heiligen Holz

und dem Harbarnser heiligen Holz.

Zwischen diesen heiligen Orten liegt das Tal des Drachen ("Wurmsdahl").

Das kann kein Zufall sein.

 

Ebenso die anderen Flurbezeichnungen:

Teufelskirche, Paradiesgarten,

Zwergenlöcher,

und Ziegenberg (Donars Ziegenböcke).

 

 

 

Audhumblas Kinderstube

 

 

 

"... so dürfen wir aus der Dichtung wohl entnehmen, daß die Irmensäulen eine nicht auf den Ort beschränkte,

gelegentlich auf Höhepunkten des nationalen Lebens zur Anwendung gebrachte Institution waren...

Daß der 'Stammesbaum' inmitten eines sonst schon mit Heiligtümern geschmückten Ortes aufgepflanzt wurde,

oder daß um ihn her andere Heiligtümer entstanden, wäre natürlich."

 

Wilhelm Mannhardt.

Wald- und Feldkulte.

Band 1:

Der Baumkult der Germanen und ihrer Nachbarstämme.

Berlin 1875.

S. 309.

 

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Die Irmenseul im Flenithigau

trägt ein griechisches Kreuz.

 

Damit wird der alte Lebensbaum

zum Paradiesesbaum.

Aus dem Baum des Lebens im Paradies

wurde einst das Kreuz Christi gezimmert.

 

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Sleipnirs Töchter

 

 

Weitere Informationen:

 

https://www.heimatverein-irmenseul.de/wiedererrichtung-der-irminsul/